Sportunterricht
In der Schule und oft auch im professionellen oder Vereinssport wird in der Regel nach Mädchen/Frauen und Jungen/Männer getrennt. Dies geschieht zwar in einem Gedanken der Fairness, aber erzeugt Ausschlüsse und unterstreicht dabei geschlechtliche Stereotype wie z.B., dass cis* Männer automatisch körperlich stärker sind als cis* Frauen. Deshalb sind in einige Bundesländern Schulen dazu angehalten, Schüler*innen eher individuell zu bewerten. Dennoch gibt es meist im Schulsport geschlechtsbezogene Leistungstabellen, die als Grundlage für Noten etc. genutzt werden. Es gibt aber keine festgeschriebenen Regelungen, wie mit trans* und inter* Schüler*innen umgegangen werden soll. Das gilt weder für die Benotung, noch dafür, mit welcher Gruppe sie Sport machen sollen. In Absprache mit den queeren Schüler*innen und der Schulleitung sollten hier Individuallösungen gefunden werden.
Leistungssport
Im Leistungssport sind Männer und Frauen klar getrennt, da dies aufgrund von durchschnittlichen Leistungswerten als fairer betrachtet wird. Dabei sehen zwar internationale Verbände wie der Leichtathletik-Weltverband vor, dass trans* Menschen in den für sie stimmigen Wettbewerbskategorien antreten – allerdings für trans* Frauen nur unter der Voraussetzung, dass ihre Testosteronwerte nachgewiesenermaßen niedrig sind. Anderenfalls werden sie ausgeschlossen bzw. müssen Medikamente nehmen, um den Wert künstlich zu senken. Dabei ist wissenschaftlich gar nicht eindeutig belegt, dass trans* Frauen automatisch Vorteile haben. In Bezug auf trans* Männer gibt es hingegen keine Regelungen, um z.B. Hormonwerte anzuheben oder auszugleichen. Inter* und nicht-binäre Personen, die sich nicht als Mann oder Frau zuordnen wollen/können, sind in der klaren Zweiteilung des Leistungssports gar nicht mitgedacht und auch inter* Menschen, die sich einem binären Geschlecht zugehörig fühlen, sehen sich immer wieder mit Fragen zu etwaigen Vorteilen konfrontiert, die sie durch ihr Hormone oder ihren Körperbau angeblich haben. Dies kann für queere junge Menschen, die versuchen, im professionellen Sport Fuß zu fassen, sehr belastend sein.
In der europaweiten Outsport-Studie gaben beispielsweise 96 Prozent der Befragten aus der LGBTI*-Community an, dass der Sport ein Problem mit Transphobie habe. Es kommt jedoch in den Verbänden und auch in der Gesellschaft immer wieder zu Diskussionen darüber, wie der Leistungssport inklusiver gestaltet werden kann, was zumindest Möglichkeiten für Veränderung bietet.